Zeitaufnahmen

Die Taktzeitstudie als Identifikationsprozess der Wertschöpfungskette

Verkaufen Sie Ihr Produkt zu den geplanten Herstellkosten? Erreichen Sie die Taktzeiten auf den Maschinen? Wie steht es mit der Auslastung der Anlagen im Werk? Wenn Sie all diese Fragen präzise beantworten möchten, dann führt kein Weg um Zeitaufnahmen herum. Hierbei wird die benötigte Zeit des einzelnen Arbeitsschritts mit einem Zeitaufnahmegerät gestoppt, um die genaue Zykluszeit zu messen.

Das Vorgehen bei Zeitaufnahmen

Die gängigste Form der Zeitaufnahmen ist die REFA-Methodenlehre. Mit einem REFA-Zeitaufnahmebogen wird der Arbeitszyklus in einzelne Schritte unterteilt. Dies am Beispiel einer Prägung eines Stanzteils, wie folgt lauten:

  • 1. Teil aus Gebinde entnehmen und in Werkzeug einlegen
  • 2. Zwei-Hand-Auslösung betätigen (Bearbeitungsvorgang wird durchgeführt)
  • 3. Teil aus Werkzeug entnehmen und in Gebinde ablegen

Damit Zeitaufnahmen präzise durchgeführt werden, müssen feste Messpunkte definiert werden. Sowohl die Arbeitsschritte, als auch die Messpunkte müssen im Zeitaufnahmebogen dokumentiert werden. Im Nachgang werden Zeitaufnahmen ausgewertet und entsprechend gedeutet.

Zeitaufnahmen schaffen Überblick

In jedem produzierenden Unternehmen ist es das Um und Auf, sich an der Wertschöpfungskette zu orientieren. Dabei gibt es unterschiedliche Phänomene, die die Wirtschaftlichkeit begrenzen. Die Theory of Constraints besagt, dass jeder Takt vom Engpass bestimmt wird. Alle Verbesserungen an Prozessschritten, die nicht dem Engpass entsprechen, schaffen daher nur begrenzt Abhilfe. Optimiert man den Engpass, dann erhöht sich die Wertschöpfung jedoch deutlich. Manchmal kann es sogar passieren, dass der Engpass verschwindet, da er so optimiert wurde, dass dieser gar nicht mehr der Engpass ist. Dann entsteht aber ein neuer Engpass, den es wiederum zu optimieren gilt.

Um sich einen Überblick zu schaffen, ermöglicht die Zeitstudie sehr transparente Einblicke. Durch sie wird visuell sehr klar dargestellt, welche Prozesse die Taktgeber sind und welche kaum mehr optimiert werden müssen. Mittels Zeitaufnahmen können Sie aber nicht nur den Engpass bestimmen. Meist werden durch Zeitaufnahmen Verschwendungen und „Show Stopper“ sofort ersichtlich. Haben Sie daher im Unternehmen ein Team aufgestellt, das sich explizit um Taktzeitstudien kümmert, dann fördert dies die Produktivität und damit zugleich die Wettbewerbsfähigkeit.